Die Harmonielehre
ab 2022
von Novoflot und Arnold Schönberg
Im Jahr 2022 startet Novoflot die Feierlichkeiten für ein Jubiläum der besonderen Art: 70 Jahre nach seinem Tod werden die Rechte am Werk Arnold Schönbergs frei. Was das bedeutet? Nun gehört es uns allen! Ein wunderbarer Grund, gleich mehrere Dinge auf einmal zu tun.
Erstens: Schönberg den roten Teppich auszurollen für ein hyperrepräsentatives Jubiläumsfest im Berliner Kronprinzenpalais.
Zweitens: die Werke des Wiener Komponisten vom Stäbchenparkett aufs Glatteis zu verschieben, für ein paar grandiose doppelte Rittberger im gespiegelten Krebskanon.
Und drittens: anlässlich der nunmehr herrschenden Rechtefreiheit von „Verklärte Nacht“, „Pierrot lunaire“ & Co nach dem Wesen der Rechtefreiheit zu fragen und damit nach Glanz und Elend des geistigen Eigentums. Zuviel des Guten? Vielleicht! Aber die Zahl solcher Vorhaben hätten den Wiener Tonsystematiker und Autor der „Harmonielehre“ nicht einmal mit der Wimper zucken lassen. Zu stark war seine Sehnsucht, alle zukünftige Musik mit Luft von anderen Planeten zu fluten.
Genau dies gilt nun auch für die Künstler*innen von Novoflot, die dort, wo das kulturelle Erbe fast überall noch ordentlich im Rahmen hängt (Unter den Linden!), einige allzuvertraute Zwölftonreihen neu sortieren und unverzüglich uraufführen! Im schönsten Clash von Jakobsleitern, hängenden Gärten und Herzgewächsen suchen sie nach mutmachenden und glücksverheissenden Möglichkeiten der Kunstproduktion in Zeiten heftiger Disharmonie.
Ob sie fündig werden? Das steht in den Sternen. Man kann ihnen nur eines wünschen: eine äußerst GLÜCKLICHE HAND!
Novoflot und Arnold Schönberg – Ein Festival in Köln
Im Herbst 2024 kommt die Berliner Opernkompanie Novoflot nach Köln und präsentiert im Rahmen des von ihr initiierten Arnold Schönberg-Zyklus Die Harmonielehre vier Produktionen, darunter drei Uraufführungen.
5. Oktober 2024, 20 Uhr, WDR Funkhaus
Die Harmonielehre #3:
Ein Ermordeter aus Warschau
(nach demSurvivor from Warsaw von Arnold Schönberg)
Von Novoflot, Max Czollek und Michael Wertmüller
In Koproduktion mit dem Kunstfest Weimar, dem Musikfestival Bern, der Kölner Philharmonie und dem Theater in Delphi, Berlin.
Uraufführung: 6. Oktober 2024, Wallraf-Richartz-Museum
Ein Gurrelied
Von Novoflot und Arnold Schönberg
Ausgehend von einzelnen Teilen
aus Arnold Schönbergs großformatigem Oratorium „Gurre-Lieder“
(1900–1903) entwickeln Novoflot und der Filmregisseur Mirko Borscht eine
szenisch-cineastische Überschreibung der mittelalterlichen
Eifersuchtstragödie und konfrontieren Schönbergs spätromantische
Klangsprache mit filmischen Portraits verzweifelt Liebender aus dem 21.
Jahrhunderts.
Uraufführung: 8. Oktober 2024, 20 Uhr, Kölner Philharmonie
Die Schönberg-Gala
Am 13. September 2024 wird Arnold Schönberg 150 Jahre alt! Ein wunderbarer Anlass, diesem bahnbrechenden Komponisten den roten Teppich zum Eingang der Kölner Philharmonie auszurollen. Gemeinsam mit der Sängerinnen-Legende Rosemary Hardy, dem norwegischen Schauspieler Magne Brekke sowie dem Kölner Asassello Quartett u.a. zelebrieren die Künstler:innen von Novoflot eine rauschende Schönberg-Gala (samt Versteigerung!) im Konzertsaal der Philharmonie und fluten alle erklingende Musik mit Luft von anderen Planeten!
Uraufführung: 8. Oktober 2024, 21.30 Uhr, Rheintreppen an der Philharmonie
Opern Call: Wüstenmusik
Arnold Schönbergs einzige Oper „Moses und Aron“ blieb Fragment. Im Rahmen eines Opern-Calls bat Novoflot internationale Komponist:innen um Vorschläge für die Vollendung des biblischen Musiktheaters. Herausgekommen sind Minutenopern über die Frage, wie es für das von Moses in die Wüste geführte Volk weitergehen könnte. In einer Überlagerung von Klanginstallation und szenischen Interventionen ereignet sich diese Uraufführung unter freiem Himmel auf den Rheintreppen direkt neben der Philharmonie.
Ein Ermordeter aus Warschau
Rosemary Hardy Gesang
Noa Frenkel Gesang
Ichi Go Tanz, Gesang
Max Czollek Lecture
Simon Stockhausen Life-Elektronik
Jazz-Rock-Formation Johnny La Marama
Eric Schaefer Drum
Chris Dahlgren E-Bass, Gesang
Peter Meyer E-Gitarre
Ensemble DissonArt
Lenio Liatsou Klavier
Theodoros Patsalidis Violine
Andreas Papanikolaou Violine
David Bogorad Viola
Vassilis Saitis Cello
Jacopo Salvatori Klavier, Orgel
Videodarsteller:innen: Maxime Barbasetti, Henriette Bothe, Hayden Chisholm, Altea Garrido, Aminata Toscano
Ein Gurrelied
Peyee Chen Sopran
Magne-Håvard Brekke Schauspiel
Asasello Quartett
Ensemble ColLAB Cologne
symphonisches Jugendblasorchester der rheinischen Musikschule Köln
Leitung: Michael Rosinus
u. a.
Die Schönberg-Gala
Peyee Chen Sopran Rosemary Hardy Sopran Magne-Håvard Brekke Schauspiel
Peter Fasching Schauspiel Thomas Stache Tanz Altea Garrido Tanz Ichi Go Tanz
Asasello Quartett
ensemble dissonArt
Ensemble ColLAB Cologne
Nils Wogram Posaune Hayden Chisholm Saxophon Jacopo Salvatori Klavier, Orgel
symphonisches Jugendblasorchester der rheinischen Musikschule Köln Leitung: Michael Rosinus
MenschenSinfonieOrchester Leitung: Alessandro Palmitessa
Mitglieder des Tanzsportvereins Blau-Weiß Berlin e. V. Leitung: Andreas Fischer
Wüstenmusik
Peyee Chen Sopran Magne-Håvard Brekke Schauspiel Rosemary Hardy Sopran Ichi Go Tanz Nils Wogram Posaune Hayden Chisholm Saxophon u. a.
Regie und Konzept: Sven Holm
Musikalische Leitung: Vicente Larrañaga
Ausstattung: Nina von Mechow
Video: Rebecca Riedel
Dramaturgie und Konzept: Malte Ubenauf
Management: Dörte Wolter
Produktionsleitung: Axel Lambrette und Rania Mavriki
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: k3 berlin.
Die Harmonielehre #3 – Ein Ermordeter aus Warschau
Nach dem SURVIVOR FROM WARSAW von Arnold Schönberg Von Novoflot, Max Czollek und Michael Wertmüller
1947 schrieb Arnold Schönberg das Melodram „A Survivor from Warsaw“ („Ein Überlebender aus Warschau“) für Sprecher, Männerchor und Orchester und thematisierte mit seinem Werk die Niederschlagung des Aufstands im Warschauer Ghetto. Die Komposition ist ein erschütterndes Zeugnis brutalster Entmenschlichung und eines der wenigen Musikwerke, das den Holocaust konkret thematisiert. 75 Jahre nach der Uraufführung unternimmt die Berliner Opernkompanie Novoflot im Rahmen seines mehrteiligen Schönberg-Projektes „Die Harmonielehre“ eine Überschreibung der Komposition vor dem Hintergrund historischer und aktueller Kriegs- und Vertreibungsszenarien. Das Libretto für diese besondere Uraufführung stammt von dem Berliner Schriftsteller Max Czollek, dessen Publikationen (darunter „Desintegriert euch“ und „Versöhnungstheater“) immer wieder weitreichende gesellschaftliche Debatten auslösen. Komponist der Uraufführung ist Michael Wertmüller, enfant terrible der internationalen Gegenwartsmusik und über viele Jahre mit der Arbeit von Novoflot eng verbunden. „Ein Ermordeter aus Warschau“ ist ein Musiktheaterhybrid, der sich zwischen Oper, Performance, Installation, Jazz-Gig und Konzert immer wieder neu ausrichtet. Neben der britischen Sängerin Rosemary Hardy, der israelischen Sängerin Noa Frenkel und der japanischen Tänzerin Ichi Go wird der Librettist Max Czollek auch als Live-Performer zu erleben sein.
Rosemary Hardy Gesang
Noa Frenkel Gesang
Ichi Go Tanz, Gesang
Max Czollek Lecture
Simon Stockhausen Life-Elektronik
Jazz-Rock-Formation Johnny La Marama
Eric Schaefer Drum
Chris Dahlgren E-Bass
Peter Meyer E-Gitarre
Ensemble DissonArt
Lenio Liatsou Klavier
Theodoros Patsalidis Violine
Andreas Papanikolaou Violine
David Bogorad Viola
Vassilis Saitis Cello
Jacopo Salvatori Klavier, Orgel
Videodarsteller:innen: Maxime Barbasetti, Henriette Bothe, Hayden Chisholm, Altea Garrido, Aminata Toscano
Regie und Konzept: Sven Holm
Musikalische Leitung: Vicente Larrañaga
Ausstattung: Nina von Mechow
Video: Rebecca Riedel
Dramaturgie und Konzept: Malte Ubenauf
Management: Dörte Wolter
Produktionsleitung: Axel Lambrette und Rania Mavriki
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: k3 berlin.
Die Harmonielehre #2 – OpernCall
OpernCall ist eine Operninstallation für die Glasfassade der Akademie der Künste am Pariser Platz. Frei begehbar beinhaltet das Projekt zwölf Uraufführungen unterschiedlicher Komponist*innen, die den 3. und unvollendeten Akt der Oper Moses und Aaron von Arnold Schönberg weiterdenken.
OpernCall ist als dreidimensionale Transformation der Schönbergschen Zwölf-tontechnik in den öffentlichen Raum konzipiert. Sie eröffnet mit einem aus Texten von Jo Frank und Ulrich Holbein destillierten Libretto die Perspektive eines eigens entwickelten ortsbezogenen Opernformats, das direkte und indirekte Theaterwahrnehmung zu verbinden sucht. Zwischen Opernuraufführung und Film, musiktheatraler Ausstellung und Audiowalk, szenischer Erkundung und neu komponierter Musik entsteht ein Hybrid, der sich im Innen- und Außenraum der Akademie der Künste erleben lässt.
OpernCall ist der zweite Teil des auf sechs Stationen angelegten Novoflot-Projektes Die Harmonielehre und wird Mitte Oktober 2024 auf die Räumlichkeiten der Kölner Philharmonie übertragen.
Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Mit freundlicher Unterstützung durch die Aventis Foundation
In Kooperation mit der Akademie der Künste, Berlin
Uraufführungen von Antonis Anissegos, Minas Borboudakis, Caio de Azevedo, Liisa Hirsch, Haris Kittos, Anna Korsun, Dariya Maminova, David Rimsky-Korsakow, Żaneta Rydzewska, Jacopo Salvatori, Tomasz Skweres, Tom B. Smith
Libretto: Jo Frank und Ulrich Holbein Bearbeitung: Malte Ubenauf
Mit: Peyee Chen und Rosemary Hardy Gesang Ichi Go Tanz
Magne-Håvard Brekke Schauspiel
Auditiv Vokal Dresden: Lisa Fornhammar / Julia Böhme / András Adamik / Mykola Piddubnyk.
Einstudierung: Olaf Katzer Gesangsquartett
Ensemble dissonArt:
Jannis Anissegos Flöte Alexandros Stavridis Klarinette Lenio Liatsou Klavier Kostas Argyropoulos Percussion Theodoros Patsalidis Violine Poulcheria Seira Viola
Hayden Chisholm Saxophon Antonis Anissegos und Jacopo Salvatori Tasten Chris Dahlgren Bass, Viola da Gamba
Sven Holm Regie und Konzept Vicente Larrañaga Musikalische Leitung
Jacopo Salvatori Mitarbeit Musikalische Leitung Nina von Mechow Bühne Nina von Mechow in Zusammenarbeit mit BILKISS CREATION Kostüme
Malte Ubenauf Dramaturgie und Konzept Andreas Deinert Video Ismael Schott Licht Karl Schüller Tonmeister Dörte Wolter Management Axel Lambrette, Rania Mavriki Produktionsleitung k3 berlin Kommunikation Lisa Astrid Mayer, Clara Brezinka Regieassistenz und Abendspielleitung Louis Vincent Platzer Assistenz Bühne Charlotte Brandhorst Assistenz Kostüme Jürgen Holz Toningenieur Joachim Huper Lichttechnik Theo von Mechow Videotechnik
Die Harmonielehre Akt 1–5
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und die Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin.
Mit: Magne-Håvard Brekke Schauspiel Rosemary Hardy Gesang Ichi Go Tanz, Gesang Altea Garrido Tanz, Choreographie Thomas Stache Tanz, Choreographie
Conny Bauer Posaune Nils Wogram Posaune
Antonis Anissegos Klavier Jacopo Salvatori Klavier
Ensemble Dissonart: Jannis Anissegos Flöte Alexandros Stavridis Klarinette Lenio Liatsou Klavier Kostas Argyropoulos Percussion Theodoros Patsalidis Violine Maria Anissegos Cello
Danish National Youth Ensemble DUEN Leitung: Morten Ryelund
Nicole Bronder, Tina Dalgaard, Carl Ryelund, Stefan Enemærke Becker, Borbála Brezovsky, Sarah Junghanns Violine
Katie Le Feuvre, Carmen de la Torre Jiménez, Thorhildur Magnusdottir Bratsche
Benedikte Dalgas, Anna Rebekka Ross Violoncello
Lars-Bo Hermansen Kontrabass Harald Tørning Svendsen Fagott
Regie und Konzept: Sven Holm Musikalische Leitung: Vicente Larranaga Bühne und Kostüme: Nina von Mechow Dramaturgie und Konzept: Malte Ubenauf Company Management und Produktion: Dörte Wolter Produktion: Sophie Beck Tour Management: Tina Agency Kommunikation: k3 berlin